eingegangen am: Montag, 17 Juli 2000
Von: Autor unbekannt
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Vorbemerkung
Ich habe hier noch ein Aztekenreferat. Ich hoffe es wird vielen Schülern helfen. Für dieses Referat habe ich eine 2
erhalten (für die Schweiz eine 5). Die angegebenen Folien sind alle im Aztekenmaterial von Antje Baumann zu finden. In dieses Referat sollte man noch eine Karte des Wanderwegs der Azteken
hinzufügen. Dies hat mein Lehrer gesagt, wäre sehr wichtig gewesen. Das hat aber leider gefehlt. Zuletzt hat es noch eine kleine Zusammenfassung des ganzen
Referats!!!
Einleitung
Während 200Jahren schuf das Volk der Azteken den politisch mächtigsten Staat Mittelamerikas, dem erst der europäische
Eroberungsdrang ein Ende setzte. In diesem Vortrag versuchen wir euch Einblick in die Welt der Azteken zu geben.
Ursprung/Wanderung
Eine Legende erzählt, dass die Azteken aus Aztlan („Das Land der Reiher“), indem es angeblich einen See mit einer kleinen Insel gab,
stammen. Andere Überlieferungen weisen auf den „Ort der sieben Höhlen“. In diesen Höhlen lebten angeblich 7 verschiedene
Stämme unter anderem die Azteken. Ein dritter erwähnter Ort ist schliesslich Colhuacan(„Krummer Berg“). Es ist ungewiss ob diese
drei mythischen Ursprungsstätten an ein und demselben Ort zu suchen sind oder ob sie nicht vielmehr Stationen ihres späteren
Wanderweges beschreiben. Auf der Suche nach einem besseren Leben begannen die Azteken um 1100 n.Chr. ihre Wanderung. Ihr
Stammesgott Huitzilopochtli wies ihnen dabei den Weg. Während der Wanderung trugen vier Priester das „Heilige Bündel“ mit sich.
Das „Heilige Bündel“ enthielt Knochen und Bilder von dem, nach dem Tod zu Gott gewordenen, Priester. Erst in Tula der
Hauptstadt der Tolteken liessen sie sich nieder (Die Tolteken waren ein Volk, das im Tal von Mexiko siedelte.). Sie waren von der
Kultur der Tolteken so beeindruckt, dass sie ihr Vorbild wurde. Doch Gott liess ihnen mitteilen, dass Tula noch nicht der
prophezeite Ort ist. So liessen sie sich vorläufig in Chapultepec(dem „Heuschreckenberg“) nieder, einem Ort nahe dem westlichen
Ufer des Tetzcoco-Sees. Es kam allerdings zu Kämpfen mit den Nachbarvölkern. Diese Nachbarvölker waren jene Stämme, die vor
den Azteken die Urheimat verlassen hatten. Achitometl der Herrscher von Colhuacan wies ihnen eine neue Zufluchtsstätte zu. Er gab
ihnen ein Gebiet am Rande seines Reiches, das nur eine Steinwüste war in der es nur so von Schlangen wimmelte. Das Geschick
und die Zähigkeit der Azteken machten grossen Eindruck auf die Nachbarn. Der herrschende Frieden wurde von den Azteken jedoch
wieder aufs Spiel gesetzt. Ihr Gott Huitzilopochtli sagte ihnen dass das noch nicht das versprochene Land ist und der Anlass zum
Fortgehen müsse ein kriegerischer sein. So provozierten die Azteken den Herrscher so lange, bis sie von ihm und seinen Kriegern in
die Sümpfe getrieben wurden. Dort sahen sie dann das Zeichen das ihnen Huitzilopochtli prophezeit hatte: Eine kleine Insel mit einem
Kaktus, auf dem ein Adler mit einer Schlange in den Fängen sass. Dieses Zeichen wurde später zum Wappen von Tenochtitlán. An
dieser Stelle entstand später der Haupttempel von Tenochtitlan (dem „Ort des Tunal“(Tunal ist eine kleine rote Frucht)).
Folie1: Titelblatt des Codex Mendoza. Es zeigt die bildliche Darstellung der Gründungslegende von Tenochtitlan. Unten sind die ersten Siege der Azteken über Colhuacan und Tenayuca dargestellt.
Aufstieg, Blüte, Zusammenbruch
Die Städte sind durch Handel und vor allem Krieg aufgeblüht. (Folie1a) Später wurden sie von den Spaniern und dessen Anführer,
Hernan Cortes erobert. Beim letzten Krieg waren die Azteken weit unterlegen. Die Spanier mit ihren Kanonen, Rüstungen, Stahldegen
und Pferden gegen die Azteken mit ihren Holz-und Steinwaffen.
Als die Spanier mit ihren Schiffen im Aztekenreich ankamen, wurden sie von ihnen empfangen. Montezuma, der damalige Herrscher,
bot den Spaniern, falls sie Tenochtitlán nicht betreten ein jährliches Tribut beliebiger Art an. Ein wenig später kamen die Spanier in
der Hauptstadt an und stellten Montezuma unter Arrest. Danacht entdeckten sie hinter einer verputzten Wand im Lagerraum eines
Palastes den Schatz der Azteken. Zitat aus dem Codex: „Die Spanier nahmen alles was sie sahen und für gut hielten.“ Wenig später,
bei der Vorbereitung eines religiösen Festes, brachten die Gläubigen vor einem Tempel des Huitzilopochtli ein Opfer dar. Da
verübten die Spanier ein furchtbares Massaker an den Teilnehmern des Festes. Zitat aus dem Codex: „Das Blut floß wie Wasser.“
Durch den Tod des Montezuma wurde ein Aufstand ausgelöst, so das Cortes‘ Truppen aus Tenochtitlan flohen. Dabei kamen mehr
als 800Spanier ums Leben. Wenig später brach bei den Azteken die Pocken aus. Die Krankheit wurde von den Spaniern
eingeschleppt. Daran starben 1/3 der Azteken. 11 Monate nach der Flucht der Spanier kehrten sie nach Tenochtitlan zurück. Hernan
Cortes umzingelte die Stadt und Zwang sie durch die Zerstörung ihrer Wasserversorgung zu
Kapitulation (=Unterwerfung). Danach brannten die Spanier alle Tempel nieder. Zitat aus dem Codex: „Erst kamen die Plünderungen und dann brachten sie die armen
einfachen Leute in ihr Gewalt.“
Tenochtitlán
(Folie2: Wappen von Tenochtitlan)
Dort wo sich heute die Hauptstadt von Mexiko befindet, war einmal die Hauptstadt der Azteken, Tenochtitlan. 1345 wurde sie
gegründet. Vor der spanischen Eroberung betrug die Einwohnerzahl zwischen 500'000 und 1Mio. Menschen. Tenochtitlán umfaßte
ca. 13km2. Da Tenochtitlán eine Insel war, war das Land fast zu klein. Man entwässerte die Sümpfe, um mehr Boden für Gebäude
und Ackerbau zu erhalten. Durch das Schilfgebiet wurden Kanäle gezogen und der Aushub zwischen den Kanälen mit Pfählen
gesichert, um so künstliche Inseln zu erhalten. Aussenherum pflanzte man rasch wachsende Bäume, deren Wurzeln die Plattformen
mit dem Grund des Sees verankern sollten. Die künstlichen Inseln nannten die Azteken Chinampas. So hatten die Pflanzen immer
feuchten Untergrund und darum war der Boden sehr fruchtbar. Wegen der Überschwemmungen wurde an der Schmalseite des Sees
ein 16km langer Damm mit Schleusen aufgeschüttet, durch die der Wasserstand kontrolliert werden konnte. Hinter diesem Deich
stand Tenochtitlan in einer künstlichen Lagune (durch Insel vom Meer abgetrennte
seichte (niedrig) Bucht). Sie wurde durch
Süsswasserströme mit Trinckwasser versorgt. Dammwege verbanden die Stadt mit dem Festland und Aquädukte
(Wasserleitungen)
lieferten zusätzliches Trickwasser von Quellen am Ufer. Die Dämme die die Stadt mit dem Festland verbanden, konnten versperrt
werden. (Folie3: Nachbildung des Tempelbezirks von Tenochtitlán) So konnte die Stadt nicht von Außen angegriffen werden.
Die Stadt war in 4 Teile gegliedert, dessen wichtigste der Tempelbezirk war. Er war von Mauern umgeben und somit vom Rest der
Stadt abgeschlossen. Der größte Bau, der die ganze Anlage beherrschte, war der Tempel von Huitzilopochtli, der Templo Mayor.
(Folie 4+5: Grabungsfunde; Schädelmauer: Das Schädelgerüst nannten die Azteken tzompantli. Die Schädel der
Geopferten, die auf dem Opferstein gestorben waren, wurden hier aufgereiht. Wahrscheinlich wollte man die Kraft, den
Geist der Geopferten, die ja alle tapfere Krieger gewesen waren, sichern, indem man die Schädel an einem besonderen
Platz aufbewahrte.) Neben einer Anzahl von anderen Tempel befand sich auch ein Ballspielplatz auf diesem Gelände. Die Bauten,
die nicht Tempel waren, dienten den Priestern als Unterkünfte.
Die Staatsordnung
In der Staatsordnung gab es eine Klassengesellschaft. Ganz unten auf der sozialen Leiter standen die Sklaven und die Leibeigenen,
die die privaten Ländereien des Adels bewirtschafteten. Es gab verschiedene Kategorien von Sklaven: Kriegsgefangene, die für den
Opfertod bestimmt waren, Verbrecher, Staatsschuldner, Leute, die aus Armut auf Freiheit verzichteten und Kinder, die von ihren
Eltern verkauft wurden. Sie konnten sich ihre Freiheit erkaufen. Die Sklaven durften eigene Familien haben, Eigentum und sogar
eigene Sklaven. Ihre Kinder waren wieder frei. 90% der Bevölkerung zählten zum
Nicht-Adel (macehualli). Sie arbeiteten als Bauern
und zum Teil noch zusätzlich als Handwerker. Diese mußten Steuern zahlen und waren für den Militärdienst verpflichtet. Über ihnen
stand der Geburtsadel. Er bestand aus den obersten Beamten der aztekischen Reichsverwaltung. Aus diesen setzt sich der Rat
zusammen, der den Herrscher beriet und seinen Nachfolger aus der regierenden Dynastie wählte. Er mußte sich im Krieg
ausgezeichnet haben. Den Herrscher nannte man Tlatoani d.h. so viel wie „Der Sprecher“, der vor allem mit dem auswärtigen
Beziehungen der Stadt und des Reiches beschäftigt war. Es gab noch einen zweiten Herrscher mit dem Titel
„cihuacoatl“ (Weibliche
Schlange). Er war für das Gerichtswesen über die inneren Angelegenheiten der aztekischen Hauptstadt zuständig. Außerdem gab es
noch die Gesellschaftsschicht der „pochteca“. Dies war eine erbliche Kaufmannsschicht, die mit Luxusgütern auf Märkten außerhalb
des Landes, Handel trieben. Jeder der im Krieg Erfolg hatte, konnte in den Rang eines Adligen aufsteigen und bekam Land und
Hörige. Die Adligen, die kein Land besaßen, wurden Priester, Gelehrte oder Kunsthandwerker, wenn sie sich nicht für den
Militärdienst eigneten. Die Staatsordnung der Azteken war auf Krieg ausgerichtet. Die Stadt hatte gewaltige Heere unter der Führung
von Offizieren, die ihren Aufstieg der Anzahl ihrer Gefangenen verdankten. Die aztekischen. Krieger waren prächtig geschmückt.
Eine umfangreiche Bürokratie mit unerbittlichen Steuereinnehmer sorgten für den reibungslosen Ablauf des Systems.
Religion
Die Azteken hatten die Vorstellung, daß es vor der jetzigen Erde vier Erden gab, die alle durch eine Naturkatastrophe untergegangen
sind. Die erste ist durch ein Erdbeben, die zweite durch ein Vulkan, die dritte durch ein Sturm, die vierte durch eine Überflutung
untergegangen. Alle Erden wurden auch „Sonnen“ genannt. Somit ist unsere Erde die fünfte „Sonne“. Die Azteken dachten, daß
auch ihre Erde irgendwann durch eine Naturkatastrophe untergehen wird.
Am Anfang aller Wesen, auch Götter, lebte das Götterurpaar Ometecuhtli und Omecuiatl. Sie wohnten am Gipfel der Welt, im
dreizehnten Himmel, wo die Luft eisig, kalt und dünn ist. Sie haben verschiedene Götter zur Welt gebracht. Danach haben sie eine
Versammlung aller Götter berufen. Bei dieser sprang ein kleiner, schwacher Gott ins Feuer. Er wurde zu einem regungslosen Stern.
Deshalb gaben die Götter ihm Blut dazu und ab diesem Moment begann sich der Stern zu bewegen. Dieser Stern ist unsere Sonne.
So opferten die Azteken jeden Tag einen Menschen, damit die Sonne ihren Lauf fortsetzen kann. Die Azteken hatten die Vorstellung,
daß es auf der Erde, wenn sie nicht opfern würden stockdunkel werden würde. Jedesmal, wenn ein Priester auf der höchsten
Plattform einer Pyramide das Herz von einem Opfer in den Händen hält und dieses in den Altar legt, ist der Zusammenbruch der
Welt noch einmal gerettet.
Es gab verschiedene Arten, wie man einen Menschen opferte. Wie schon vorhin erwähnt ist eine davon, das Herz auszureißen. Bei
dieser, legte man das Menschenopfer auf einen gewölbten Stein. Vier Priester hielten ihn an den Armen und Beinen fest und der
fünfte stoß ihn ein Feuersteinmesser in die Brust und riß ihn das Herz aus dem Leib.
Eine andere Art zu opfern ist, zu Ehren der Erdgöttin eine Todgeweihte (=vor dem Tod geschmückt und gebadet) Frau zu
enthaupten. Während der Blütezeit Tenochtitláns wurden jährlich 15'000 Menschen geopfert.
Kalender
Der Kalender hatte zwei verschiedene Zwecke:
Ein Sonnenjahr hatte 365 Tage. Diese waren in 18Monate in je 20 Tage aufgeteilt. Dazu kamen noch 5 „überschüssige“ Tage, die Unglück verhiessen. An diesen Tagen wurde nicht gearbeitet weil man Angst hatte dass ein Unglück geschieht. Jeder Monat trug entweder den Namen einer Naturerscheinung oder den Namen einer Rite, die mit diesem Abschnitt zusammenhing. Das Jahr wurde nach seinem 1. Tag benannt, welcher im Wahrsagerkalender entnommen wird. 52 Jahre ergaben ein „Jahrhundert“. Der Wahrsagerkalender hatte 260 Tage. Diese waren in 20 Monate in je 13 Tage eingeteilt. Jeder Tag stellte ein Zeichen dar. Jedem Monat wurden 2 Götter zugeteilt. Im 1. war es der Sonnengott und die Mondgöttin und im 20. waren es die Venus und der Totengott. Der Aberglaube war stark verbreitet. So wurde zum Beispiel ein Kind, das bei einem ungünstigen Zeichen geboren wurde, erst dann benannt, wenn ein günstiges Zeichen kam. Man dachte auch, wenn Kometen und Erdbeben kamen, würde ein Unheil geschehen.
Sonnen-oder Kalendarstein
Der Sonnenstein gilt als Ehrung für den Sonnengott und symbolisiert die Notwendigkeit der Menschenopfer für die Sonne, damit sie
genug Energie hat um am nächsten Morgen wieder aufzugehen (Folie7). 1497 liess der sechste Herrscher der Azteken den Stein
anfertigen, um ihn im Haupttempel aufzustellen. Als die Spanier Tenochtitlán eroberten, schmissen sie diesen Stein aus dem Tempel
auf den Hauptplatz. Da der Sonnenstein aber weiter angebetet wurde, liessen sie ihn vergraben. Erst 1790, bei einer städtischen
Ausgrabung wurde er wiedergefunden und auch als Meisterwerk anerkannt.
Zentralkreis: In der Mitte kann man das Gesicht des
Sonnengottes erkennen. Seine Zunge ist als Messer dargestellt als Zeichen dafür, dass er Opfer von Blut und menschlichem Herzen
erwartet. Um das Bild des Sonnengottes sind vier von einem Kasten umrahmte Bilder angeordnet. Diese Bilder stellen die vier
vorangegangenen Sonnen dar. Das Gesicht des Regengottes hat auf beiden Seiten zwei Riesenklauen, die nach Menschenherzen als
Nahrung greifen. Die Klauen haben Augen. Damit wird angedeutet, dass der Sonnengott alles weiss und alles sieht. Im zweiten Kreis
sieht man 20 umrahmte Bilder. Sie stellen die 20Tage eines Monats dar. Im Äussersten Kreis sieht man schliesslich zwei Schlangen.
In ihrem Mund haben sie jeweils einen Gott. Der linke steht für die Sonne und der rechte für die Nacht. Ihre zueinander gerichteten
Gesichter bedeuten den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit im Universum.
Kultur
Die Azteken betrachteten sich als ein zivilisiertes Volk und als Erben der Tolteken, die vor ihnen im Hochtal gesiedelt hatten. Andere
Stämme galten in ihren Augen als rückständig und barbarisch. Andererseits wußten sie sehr wohl, daß ihr eigenes Volk noch nicht
lang im mittleren Hochtal ansässig war und bis vor kurzem selbst das Leben eines Barbarenvolks geführt hatte. Als Erben der
Tolteken stellten sie sich selbst an die Seite der Völker, die keine Barbaren gewesen waren.
Die Spiele der Azteken hatten kultischen Charakter. So wurde beim Ballspiel der Platz als Himmel und der Ball, der nicht mit den
Händen berührt werden durfte, als Sonne interpretiert. Die Schrift hatten die Azteken von unterworfenen Stämmen übernommen,
deren Religionsausübung sie achteten. Die aztekische Kultur ist die letzt Macht und bekannteste Zivilisation, die als kriegerische
Macht das altmexikanische Erbe integrierte und weiter entwickelte.
Erziehung
Kinder mußten spätestens ab dem 15.Lebensjahr eine Schule besuchen. Für die Knaben gab es zwei Arten von Schulen, das
Priesterhaus und das Jünglingshaus. Die Priesterschule diente als Vorbereitung der priesterlichen Würdenträger und der künftigen
Beamten und stellte hohe Anforderungen. Sie wurden vor allem in den „heiligen Gesängen“ unterrichtet. Sie wurden aber auch in
Sternkunde, Traumdeutung und in der Berechnung der Zeitabschnitte von ihrem Kalender unterrichtet.
Weniger streng war das Jünglingshaus. Die ganze Ausbildung war auf Kriegstüchtigkeit der künftigen Kämpfer ausgerichtet. Die
Jungen nahmen sich Krieger zum Vorbild, deren Taten sie bewunderten und später nachahmen wollten. Außerdem wurden sie in
öffentlichen Arbeiten herangezogen. Zum Beispiel die Instandsetzung von Kanälen und Dämmen, zum Anbau der Capulli- Äcker...
Vor dem Schuleintritt wurden die Kinder von ihren Eltern erzogen. Der Vater kümmerte sich um die Erziehung seines Sohnes und die
Mutter um die der Tochter. Die Knaben verrichteten anfangs kleine, praktische Arbeiten im Haus, später gingen sie fischen und
lernten segeln. Sie wurden besonders streng und oft grausam erzogen. Vom achten Lebensjahr an wurden sie, wenn sie nicht taten
was ihnen befohlen wurde, mit Dornruten geschlagen. Die Mädchen lernten Baumwollfasern spinnen und die Kunst des Webens.
Alltag
Wenn ein Tag beginnt, so erwacht das Leben. Die Frauen machen auf dem Herd Feuer, beginnen mit dem mahlen des Maises,
schlagen dann den Maisbrei flach um Fladen zu backen. Sie bleiben zu Hause. Der Mann jedoch eilt mit dem Frühstück im Beutel zu
seinem Tagwerk. -
Das Haus und dessen Einrichtung
Die meisten Häuser waren aus, in der Sonne getrockneten Ziegeln gebaut. Das Grundstück auf dem das Haus stand, hatte meist
einen Innenhof und einen Garten, in dem die Kinder, dank dem ewigen Frühlingsklima, sich vergnügten und die Frauen spinnen und
webten. In Tenochtitlán waren die meisten Häuser an einem Kanal. Jedes Haus hatte seinen eigenen Anlegesteg. Bei den Azteken sah
man den Reichtum der Familie an der Anzahl der Zimmer. Je reicher man war, desto mehr Zimmer hatte das Haus. Es gab keine
Speisezimmer, man ass in irgendeinem anderen Zimmer. Für den Empfang eines Gastes wurde das Innere des Hauses mit Blumen
und Zweigen geschmückt. Die Einrichtung der Häuser waren ziemlich gleich, ob arm oder reich. Wie im Orient beschränkten sie sich
auf ein Mindestmass, das in unseren Augen schon der Gipfel der Unbequemlichkeit wäre. In einem Zimmer gab es ein Bett und eine
Korbtruhe. Das Bett bestand aus mehreren, fein gewebten Matten. Das Bett benutzte man je nachdem auch als Stuhl. In der
Korbtruhe wurden Kleider und Schmuckstücke der Familie aufbewahrt. Als Heizung brauchte man Kohlenbecken und für die
Beleuchtung wurden harzige Fackeln aus Pinienholz verwendet. Der Mittelpunkt des Hauses bildete der Herd. Er symbolisierte den
Feuergott.
Die Hygiene und die Kleidung der Azteken
Die Azteken schliefen nackt. Bei Tagesanbruch mussten sie somit nur in ihre Sandalen schlüpfen und den Mantel über der Schulter
knüpfen. Die Körperpflege war bei den Azteken weit verbreitet. Das Bad war ihr Heiligtum. Es hiess, dass Montezuma, das war ein
König der Azteken sich sogar 2mal am Tag gewaschen habe. Aber auch das Volk badete häufig wenn nicht täglich. Wer kein eigenes
Bad besass, ging in den Flüssen und Becken baden. Die Haare eines Mannes wurden oft auf der Stirn kurz geschnitten und waren
um den Kopf herum lang. Bei gewissen Berufen(z.B. Priester)oder Ämtern gab es sogar einen eigenen Haarschnitt.
Die Arbeit
Je höher man in der Rangordnung aufstieg, desto weniger Zeit hatte man für sich selbst.
Vor allem bei religiösen Anlässen belebten eindringliche Rhythmen das Ganze. Bei jeder Zeremonie trafen professionelle Sänger und
Tänzer auf, die oft von einem kleinen Orchester begleitet wurden, das aus Pfeifen, Flöten, Gongs und Trommeln bestand. Wenn
aber bei einem solchen Anlass ein Sänger nicht den richtigen Ton traf oder ein Trommler aus dem Rhythmus kam wurde dieser
eingesperrt, bis er starb.
Azteken heute
Die modernen Azteken lebten in der Umgebung von Mexikocity. Ihre Bevölkerungsstärke betrug gut 1Million Menschen. Sie haben
auch ihre Sprache, das Náthuatl, erhalten. Ihre Religion ist eine Mischung aus der aztekischen Religion und dem Katholizismus.
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