Die INKA - Leben und Sterben einer Hochkultur

eingegangen am: Donnerstag, 8. April 2002
von: Michelle Stöppel
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Inhaltsverzeichnis

  1. Die Geschichte und Staatsordnung
  2. Die Religion
  3. Landwirtschaft
  4. Die „Hochkultur" und ihre Bauwerke
  5. Der Fall der Inka
  6. Zeittafel
  7. Quellen

1. Die Geschichte und Staatsordnung

Der Begriff „Inka", wie wir ihn heute verwenden, wurde im eigentlichen Sinn nur für den obersten Herrscher des Volkes, den sogenannten „Sohn der Sonne", verwendet. Im Laufe der Zeit wurde dann auch das Volk selbst als „Inka" betitelt. Der eigentliche Name oder die Herkunft des Volkes der Inka wurde von den Schreibern und Geschichtenerzählern dieser Zeit nie erwähnt.

Die Abstammung der Inkas läßt sich nicht genau zurück- verfolgen. Es gibt verschiedene Theorien, die aus dieser Zeit überliefert wurden, wie es zu der Entstehung des Inka-Imperiums kam. Die bekannteste dieser Legenden erzählt von Manco Càpac und seiner Schwester und Gattin Mama Ocllo, die den Wassern des Titicacasees entstiegen, um im Auftrag des Sonnengottes oder Schöpfergottes Viracocha, ihres Vaters, die Gebiete um Cuzco zu zivilisieren. Denn Viracocha war traurig über die Kulturlosigkeit der Menschen, die dort wie Tiere lebten. Eine andere Legende erzählt von vier Halbgöttern und Brüdern, die die Region um Cuzco gemeinsam mit ihren Ehefrauen, die gleichzeitig ihre Schwestern waren, befriedeten. Zum Schluss war nur noch einer der Brüder, Ayar Manco und seine Ehefrau Mama Ocllo am Leben und sie gründeten zusammen das als Inkahauptstadt bekannte Cuzco. Zu dieser Zeit, etwa 1100 nChr., war das Volk der Inka nichts weiter, als ein kleiner kriegerischer Stamm, der, als das Inkareich gegründet wurde, ein Gebiet von ca. 500 km² kontrollierte.

Die Herrscher, die Manco Càpac folgten, erlangten durch das Geburtsrecht, das auch in vielen anderen Kulturen bekannt ist, einen gottvergleichbaren Status, der mit den alten Pharaonen vergleichbar ist. Ein Unterschied zu anderen Kulturen ist, dass nicht der erstgeborene Sohn des Herrschers automatisch zum Thronfolger ernannt wird, sondern der Herrscher selbst bestimmt, wer seine Nachfolge antritt.

In den Geschichtsbücher dieser Zeit herrscht eine Lücke von ca. 150 bis 240 Jahren. In dieser Zeit, so schätzen die Wissenschaftler haben sich die Inkas gefestigt, ihren Glauben und ihre Kultur ausgebaut. Aus diesem Grunde wurde auch keine Erweiterung des Reiches angestrebt. Ab dem Jahr 1438, als der Herrscher „Pachacutec", als Inka herrschte, wurden wieder Aufzeichnungen über das Inkareich geführt und überliefert. Pachacutec, der von 1438 bis 1471 regierte, hat begonnen, dass Inkareich systematisch zu vergrößern und andere Gebiete zu erobern. Diesem Gedanken das Reich zu vergrößern folgen dann auch alle nachfolgenden Herrscher. (siehe Zeittafel)

Zur Blütezeit umfasste das Inka – Imperium eine Fläche, die zweieinhalb mal so groß wie , wie die heutige BRD ist.

2. Die Religion

Die Religion der Inka läßt sich in zwei Phasen aufteilen. Der Schöpfergott Viacocha dominierte die Anfänge der Inkazeit. Viacocha, der ewig war und alles erschaffen hat (auch die anderen Götter) wurde im Laufe der Zeit nur noch wenig Beachtung zu Teil. Nur noch die Priester und Adligen huldigten ihm.

Inti, der Sonnengott der Inka, gewann mehr und mehr an Beachtung. Ihm wurden mächtige und kolossale Tempel gebaut, wie zum Beispiel der Coricancha – Tempel in Cuzco, dessen Wände mit Gold und Silber verkleidet waren. Seine Frau, die Mondgöttin Mamaquilla wurde gleich verehrt, denn der Inka, der sich als die irdische Reinkarnation der Sonne sah, empfand für seine Schwester und Gemahlin, als Reinkarnation und Verkörperung des Mondes dieselbe Erfurcht. Die Kräfte der Natur wurden ebenfalls als Götter geehrt. Der Gewittergott Illapa und die Mutter der Erde, Pachamama trifft man in den Erzählungen und Aufzeichnungen dieser Zeit häufig an.

Die Inka beteten auch zu ihren Vorvätern des Stammes und Verehrten die „huaca".

Dieser Begriff „huaca" umfasst eine vielzahl von Bedeutungen, z.B. der Ort wo man betet, die Manifestation von Gotttheiten, die sich in den verschiedensten Elementen der Natur wiederspiegeln, sei es ein Gegenstand, ein Ort, ein Tier oder ein Mensch.

Die Inkas erlebten ihren Glauben in Verbindung mit der Natur, mit materiellen Dingen; aus diesem Grunde gab es viel weniger Opferrituale als in anderen Glaubensgemeinschaften dieser Zeit. Nur, wenn ein denkwürdiger Augenblick oder ein ausser- gewöhnliches Ereignis eintrat, wie zum Beispiel die Amts- einführung eines neuen Herrschers oder Umweltkatastrophen, wurden Kinder geopfert um die „huaca" gnädig zu stimmen und weiterem Unglück wie Dürre, Überschwemmungen, Erdbeben oder Vulkanausbrüchen zu entgehen.

3. Landwirtschaft

Die Inkas hatten ein gutes Verständnis für die Natur und die geographischen Gegebenheiten, und daraus resultierte eine für die damalige Zeit sehr fortschrittliche Landwirtschaft. Sie haben es geschafft, an bewachsenen Steilhängen, Getreide, Kartoffeln, Paprika und Peperoni anzubauen.

Diese Inkanische Terrassenanlagen (andenes) wurden in einer Höhe zwischen 3000 und 4000 Metern an Steilhängen mit bis zu 60 Grad Neigung angelegt, indem sie Stützmauern lenks dem Abhang errichteten, Erde auffüllten, und dadurch waagerechte Anbauflächen schufen, die wegen der Höhe und der geographischen Lage natürlich nicht vorhanden waren und aufgrund der künstlichen Architektur nicht dem natürlichen Einfluss der Errosion erlagen. Die „andenes" findet man im gesammten Einflussbereich der Inka vor. Insgesamt konnte man nachmessen, dass Zehntausende von Kilometern dieser Stützmauern errichtet wurden.

Zu den domestizierten Tieren gehören das Lama und das Alpaka. Beide Tiere lieferten den Inka Wolle, Häute und Fleisch. Das Lama wurde ausserdem als Lasttier genutzt. Ferner dienten Meerschweinchen und Hunde noch als Fleischlieferanten.

Die Neuweltkameliden der Gattung Lama gehören gemeinsam mit den Altweltkameliden (Gattung Camelus) zur Familie der kamelartigen (Kameliden) Tiere und damit zur Ordnung der Paarhufer und der Unterordnung der Schwielensohler. Die Gattung Lama umfaßt lediglich zwei Arten, das Guanako und das Vikunja, die jeweils als wildlebenden Vorfahren der domistizierten Formen Lama (Lama glama) und Alpaka (Lama pacos) angesehen werden können.

4. Die „Hochkultur" und ihre Bauwerke

Der Begriff „Hochkultur" bedeutet im Zusammenhang mit den Inka, dass diese für den Zeitrahmen ihres geschichtlichen Daseins über mehr Wissen, technisches Verständnis, fortschrittliches Denken und allgemeines, nützliches Wissen verfügten, als andere Völker desselben Zeitalters. Sie besaßen eine eigene Schrift und verfügten über mathemathische Kentnisse. Sie verstanden es meisterhaft, sich das Wissen anderer Kulturen anzueigen, es mit dem eigenen Wissen zu kombinieren, und daraus neue Mittel und Wege zu entwickeln, einzigartige Bauwerke, Skulpturen und Denkmäler zu errichten, die einmalig in der Geschichte dieser Zeit sind. Sie entwickelten herrausragendes Wissen in allgemeiner Städteplanung, Metallurgie und Keramikbearbeitung. Machu Picchu ist wohl die bekannteste Inka-Fundstätte. Die Bauten wurden meisterhaft in die Umgebung integriert und die Vollendung der Steinarbeiten ist höchst eindrucksvoll. Machu Picchu gilt als Meisterwerk der Architektur. Die Stadt befindet sich etwa 100 km Luftlinie von Cuzco entfernt. Sie liegt in 2430 m Höhe und ist im Osten und Westen von schwindelerregenden Abgründen umgeben. Es gab nur einen Pfad zu der Stadt, die somit sehr leicht zu verteidigen war. Mit dem Bau der Stadt begann die Herrschaft von Inka Pachacutec Yupanqui (1438- 1471). Sie wurde aber vermutlich erst unter seinem Sohn Tupac Yupanqui (1471-1493) fertiggestellt.

Die Inka, die weder das Rad, noch das Eisen kannten, haben riesige Felsen bearbeitet und transportiert und ohne Mörtel oder Lehm miteinander verbunden, dass nicht mal eine Klinge in der Naht hätte Platz gefunden. Sie bedienten sich dabei dem natürlichen Bruch der Felsen und Steine, um diese dann in ihren Bauwerken nutzen zu können. Der Transport aller Felsen und Steine fiel dem Volk zu Lasten. Unter Fron mussten das Volk für den Sohn der Sonne diese Aufgabe erfüllen. Spanische Chronisten berichteten, dass nur mit Stricken und Körperkraft die Felsen bewegt wurden.

Trotzdem gibt es viele andere Theorien, teilweise sehr phantastisch, wie die Inka in der Lage waren, die Steine millimetergenau zu bearbeiten. Es wurde ihnen die Hilfe von Ausserirdischen zugeschrieben, diese schweren Arbeiten mit Leichtigkeit durchzuführen. Oder die Anwendung einer Säure um die Steine zu erweichen um sie dann zu bearbeiten. Die Ansicht dieser Bauwerke läßt so manchen Schluss zu.

5. Der Fall der Inka

„In dieser Zeit gehen die Jahreszahlen etwas auseinander. Aus den verschiedensten Überlieferungen geht nicht genau hervor, in welchem Jahr genau das Imperium der Inka anfing auseinanderzufallen, und wann der derzeitige Herrscher genau gestürzt worden ist. Ich halte mich an die Fakten, die ich aus der Masse der Informationen erlesen konnte." Im Jahre 1528 starb der 13. Herrscher der Inka, Huayna Capac. Dieser hatte während seiner Amtszeit die Ausdehnung des Inkareiches bis Bolivien und in den Nordteil Equadors erwirkt. Durch seinen unerwarteten Tod entstand ein Bruderkrieg zwischen dem eigentlichen Erben, Huascar und dem ehrgeizigen Atahulpa. Dieser Zwist schwächte das Volk, das unter anderem noch unter einer Pockenepedemie litt, ungemein. Die Epedemie an sich, löschte schon den Großteil des Imperiums aus, der Krieg der Brüder spaltete den Rest, des so starken Volkes. Huascar bestieg als erster den Thron, wurde aber kurze Zeit später von seinem Bruder gestürzt und umgebracht.

Etwa 1535 fielen die Spanier vor der Küste Perus ein und der Herrscher Atahulpa fiel dem Pizarro, einem Spanischen Feldherren zum Opfer. Die Inka zeigten keinerlei Widerstand. Sie waren geschwächt duch die Pocken und den andauernden Krieg der Herrscher. Ausserdem wurden die spanischen Eroberer als zurückgekehrte Götter betrachtet, die den Anspruch auf das erhoben, was laut der Religion sowieso ihnen gehörte.

Es gab zwar einige Aufstände und Rebellionen in dieser Zeit, die aber alle zugunsten der Spanier ausgingen. Für die Spanier bestand also nicht wirklich eine Gegenwehr. Den Aufzeichnungen zufolge ging der Widerstand, und damit das Inka – Imperium 1572 zu Ende und die einst so reiche und mächtige Kultur gab es nun nicht mehr.

6. Zeittafel

siehe http://www.indianer-welt.de/sued/inka/inka-zeit.htm

7. Quellen 

http://www.indianer-welt.de (u.a. die Bilder)
http://www.ordor.de
http://www.brockhaus-lexikon.de

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