Indianer in Lateinamerika: Kampf ums Überleben

eingegangen am: Freitag, 18 Mai 2001
von: Jürgen Smida
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In den Ländern Bolivien, Peru und Equador gibt es am meisten Indianer (zwischen 30% und 50%). In Gesamt Lateinamerika gibt es um die 15 – 30 Millionen Indianer.

Man unterscheidet in Lateinamerika vier große indianische Kulturbereiche:

Die Indianer sind ca. 50 000 vor Christus, Ende der letzten Eiszeit, über die Beringstraße (Südostasien - Nordamerika) in die Neue Welt und breiteten sich rasch bis nach Feuerland aus. Die Indianer lebten ursprünglich als Jägern und Sammler auf steinzeitlicher Kulturstufe. Durch die Einführung des Ackerbaus und der Gewinnung von Mais wurden die Indianer Sesshaft und dies führte zu bedeutende Veränderungen.

Die Maja waren große Baumeister, besaßen eine Schrift, kannten den Kalender und den Zahlbegriff Null. Die Azteken hatten einen straff organisierten Polizeistaat. Sie errichteten großartige Bauwerke, konnten Schreiben und verarbeiteten Edelmetalle. Die Inka regierten einen perfekten Wohlfahrtsstaat, ein ausgezeichnetes Straßennetz, hatten einen hochentwickelten Ackerbau auf terrassierten Hängen mit künstlicher Bewässerung. Sie hatten außerdem viele Städte und Festungen. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gingen diese Hochkulturen durch die Spanier unter.

Nach dem Zusammenbruch des Indianerreichs kam eine lange Leidensphase auf sie zu. Die Indianer starben zu Tausenden in den Bergwerken und Plantagen der Eroberer sowie von den vielen Krankheiten die diese mitgeschleppt hatten. Um die Arbeitskräfte nicht schwinden zu lassen fuhren sie Schwarze aus Afrika ein. Heute gibt es über 95% Schwarze und Mischlinge in Haiti

Fast alle indianischen Dörfer sind heutzutage mit der Zivilisation konfrontiert. Durch Großgrundbesitzer, Minengesellschaften und Goldsucher.

Ungefähr 13 000 Indianer verloren ihre Heimat durch das Entwicklungsprojekt Crande Carajas. Es Umfasst mehrere Roheisenwerke, eine 900 km lange Eisenbahnline, einen Seehafen, Straßen und E- Werke. Den Energiebedarf deckt das Wasserkraftwerk Tucuriui. Der Rio Tocantins überflutet nun auf 200 km nur teilweise abgeholzten Regenwald. Hoch giftiges Entlaubungsmittel und Sauerstoffmangel durch die faulende Biomasse machen das Wasser ungenießbar.

Das Projekt Calha Norte soll das nördliche Amazonien erschließen. Straßenarbeiter schleppten Zivilisationskrankheiten wie Grippe oder Masern ein. In vielen Dörfern starben daran bis zu 90% der Befölkerung. Noch dazu wurden in diesen Gebieten Gold und Diamantenlager gefunden. Ca. 50 000 Goldsucher strömten herbei. Die Ausmaßen des Goldrausches waren katastrophal. Um Gold und Sand schnell zu trennen wurde Quecksilber verwendet, dies hatte die Folge das die Fischbestände zurückgingen. Da die Yanomamis sich hauptsächlich von Fisch ernähren, gab es in diesen Stamm reihenweise Unterernährungen, dies schwächte das Immunsystem. Das hatte wiederum die Anfälligkeit auf Krankheiten verstärkt und von den Verbliebenen sind ca. 80% an Malaria erkrankt.

Heute haben die Indianer neue Formen des Wiederstandes gefunden. Während sie früher auswichen und sich verdrängen ließen greifen sie heute zu anderen Methoden: Straßensperren, Bedrohung von Siedlern, Streiks und Zusammenschluss zu großen indianischen Interessenverbände.

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