Die Adena-Kultur (500 v. Chr. - 1 n. Chr.)

Die ältesten Typen der Mounds sind die Begräbnismounds. Diese entstanden ca. 500 v. Chr. im Ohio-Tal. Sie wurden von den Adena-Leuten gebaut (der richtige Name dieses Stammes ist unbekannt, man benannte ihn nach einem Begräbnismounds, der auf dem Land eines Farmers Adena stand).

Schlangenmound
Schlangenmound (25 kB)

Alles was heute über diese Kultur bekannt ist, erzählten uns die Mounds und das was man in ihnen fand. Die Adena-Leute hatten einen ausgeprägten Totenkult. Wahrscheinlich wurden die "einfacheren" Stammesangehörigen verbrannt, während die "Höhergestellten" mit bestimmten Zeremonien begraben wurden. Sie wurden in provisorische Gräber gelegt oder im Freien aufgebahrt bis das Fleisch verwest oder von Raubtieren gefressen worden war. Dann bündelte man die Knochen und vergrub sie. In der Anfangszeit wurden flache, mit Rinde oder Lehm ausgekleidete Gräber benutzt, über die sie dann gefärbte Erde häuften. Später legten sie mit Hilfe von Holzpfosten große Grabgewölbe für mehrere Verstorbene an. Diese Gewölbe wurden dann auch mit Erde bedeckt. Die meisten Adena-Mounds wurden immer wieder als Grabstätten benutzt. Dadurch wurden sie auch immer höher.

Aus den immer höherwertigen Grabbeigaben kann man schließen, daß sich die Gliederung in soziale Schichten im Laufe der Zeit stärker ausprägte.

Aus bisher ungeklärten Gründen wurden Mounds auch über zerstörte Häuser errichtet (was wiederum die Archäologen erfreute). Aus den Pfostenlöchern, die man fand, konnte man schließen, daß die Adena-Leute in Rundbauten mit einem Durchmesser zwischen 5 und 18 m lebten. Außerdem fand man Überreste von Feuerstellen inklusive Speisereste. Dadurch konnte man rekonstruieren, wie ihre Ernährung aussah. Es gab einen rudimentären Bodenbau, der ihnen Sonnenblumen und Kürbisse lieferte. Sie bauten auch Tabak an, denn als Grabbeigaben bei Männern fand man fast immer Tabakpfeifen. Außerdem jagten die Adena-Leute Hirsche, Elche und Kleinwild und sammelten Wildpflanzen und Nüsse.

Aus den gefundenen Gegenständen kann man schließen, daß ein Tauschhandelsystem über weite Entfernungen existierte. Das Adena-Kernland befand sich in Südohio und in den angrenzenden Gebieten Westvirginias, Pennsylvanias, Kentuckys und Indianas.

Oft waren die Mounds von kreisförmigen, quadratischen oder achteckigen Erdwällen eingefaßt. Dieser scheinen mehr als Einfriedungen kultischer Plätze gedient zu haben, denn als Verteidigungswälle.

Der berühmte Schlangenmound wird auch zur Adena-Tradition gezählt. Der grasbewachsene Hügel, der sich in Form einer Schlange über einen Bergkamm im Südwestens Ohios windet, ist etwa 6 m breit, anderthalb Meter hoch und hat eine Gesamtlänge von ca. 400 m. Heute befindet sich ein öffentlicher Park um diesen Mound.

Im Adena-Kernland schätzt man die Zahl der Begräbnishügel auf 300 bis 500. Die Blütezeit dieser Kultur war um 100 v. Chr. und begann dann im ersten Jahrhundert nach Christi zu verfallen. Sie ging dann wahrscheinlich in der Hopewell-Kultur auf.

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