Auch diese Kultur wurde nach einem der Fundorte benannt. Chorrera befindet sich im Landesinnern, am Mittellauf des Rio Babahoyo im Guayas-Becken.
In ihren Keramiken stellen die Chorrera-Leute Menschen, Tiere und ihre Umwelt naturgetreu nach. Somit kann man auch heute noch die Lebensweise der damals lebenden Völker kennenlernen und verstehen. Die abgebildeten Personen sind immer streng frontal ausgerichtet und tragen eine Kopfbedeckung, die einem Helm gleicht (vielleicht ist es aber auch nur deren Frisur). Männliche und weibliche Figuren tragen Kleider mit geometrischen Mustern: kurze Hosen oder Jacken, die manchmal über der Brust geöffnet sind. Man kann auch die Löcher in den Ohrläppchen erkennen, die zur Befestigung von Ohrpflöcken dienen. Eventuell dienten diese Figuren religiösen Zwecken.
Dann fand man das "Gebrauchsgeschirr", oft in Form von Tieren, wie z. B. Affen, Haushunde, Nasenbären, Papageien u.a. Außerdem fand man auf diesem Wege heraus, daß auch die Chorrera-Leute die dicken Larven, die im Innern von Palmbäumen leben, aßen. Diese Tradition des Amazonasgebietes hat sich offensichtlich erhalten. Auch Darstellungen von nackten Hunden fand man. Die Hunde dienten, wie auch in Mexiko, als Fleischlieferanten.
Die Chorrera-Leute lebten in Dörfern, deren Häuser auf künstlichen Aufschüttungen erbaut wurden und um einen großen Platz gruppiert waren. Auf diesem Platz fanden dann Märkte und religiöse Zeremonien statt.
Es gab auch Handelsbeziehungen bis ins weit entfernte Chavín de Huántar und zur kolumbianischen Calima-Kultur. Besonders begehrt waren Klappmuscheln, da sie als Nahrungsmittel der Götter und als Fruchtbarkeitssymbole galten.
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