Mitla

Das Wort Mitla ist aztekischen Ursprungs und bedeutet "Stadt der Toten". Mitla umfaßt 5 Palastkomplexe, die Meisterwerke der Architektur darstellen. Jedes Ensemble besteht aus langgestreckten, um einen Innenhof angeordneten Gebäuden. Sie haben viel Ähnlichkeit mit der Puuc-Architektur des spätklassischen Yucatáns. Mitla war wahrscheinlich eine der Hauptstädte der Mixteken.

Mitla war schon während der Epoche von Monte Albán I, gegen 1000 v. Chr. Besiedelt. Zur Blüte gelangte diese Stadt jedoch erst nach den Verfall von Monte Albán. Wahrscheinlich war Mitla auch unter mixtekischer Herrschaft von Zapoteken besiedelt, denn als die Spanier ankamen, lebten dort die Zapoteken unter aztekischer Herrschaft.

Mauerecke
Mauerecke (35 KB)

Mäandermuster
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Die Ausgrabungsstätte scheint auf den ersten Blick eine Enttäuschung zu sein, denn sie ist ziemlich klein und um die Mittagszeit mit Besuchern überfüllt. Bei näherer Betrachtung kommt man allerdings zu einem anderen Schluß. Vom Eingang aus geht man zuerst zur Grupo de las Columnas, dem am besten erhaltenen und eindrucksvollsten Teil des Palastkomplexes. Der erste große Hof ist an drei Seiten von Gebäuden umgeben, deren zentrales, der Templo de las Columnas, schon wegen seiner exakt berechneten Struktur beeindruckend ist. Über eine Freitreppe gelangt man in die Sala de las Columnas. Von dort führt ein niedriger, sehr schmaler Durchgang zum Innenhof, dem Patio de las Grecas mit seinen schönen Mosaiken. Der zweite Hof der Säulengruppe, an der Südwestecke des ersten gelegen, ist ähnlich, aber nicht ganz so kunstvoll ausgeführt. In einer der unteren Kammern wird die Decke von einer "Todessäule", der Columna de la Muerte, getragen: Wer sie umarmt und den Abstand zwischen den Fingern mißt, erfährt die Zahl der verbleibenden Lebensjahre.

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