Die Stadtzone bedeckt über 20 Quadratkilometer. Der größte Teil scheint in einer einzigen großen Anstrengung konzipiert und errichtet worden zu sein. Man kann die Einwohnerzahl nur schätzen (vermutet werden 125000 - 250000 Einwohner), aber sie lag auf jeden Fall viel höher als in den meisten zeitgenössischen Städten der Alten Welt.
Die Hauptachse Teotihuacáns ist die Straße der Toten, die annähernd in Nordsüd-Richtung verläuft. Luftaufnahmen haben gezeigt, daß sich im rechten Winkel dazu eine Ostweststraße erstreckt. Das Stadtzentrum, das durch diese beiden Straßen bestimmt wird, würde sich somit genau vor dem großen umfriedeten Quadrat (Ciudadela, "Zitadelle") befinden. Möglicherweise war das einmal der königliche Palast. Die Ciudadela besteht aus einem breiten, vertieft angelegten Hof. Fast in der Mitte steht der Tempel des Quetzalcoatl.
Die Sonnenpyramide ist das eindrucksvollste Bauwerk. Sie wurde zum größten Teil am Ende der spätformativen Phase errichtet. Zum Bau brauchte man Millionen ungebrannter Lehmziegel und körbeweise Bruchmaterial als Füllung. Auf dem Gipfelplateau befand sich wahrscheinlich ein Tempel. Man weiß allerdings nicht, ob dieser wirklich der Anbetung der Sonne diente, so wie es die Azteken annahmen. Unter der Pyramide entdeckte man eine natürliche Höhle, die man zu einer kleeblattförmigen Kammer erweitert hat. Es führte ein Tunnel hinein.
Am nördlichen Ende der Stadt befindet sich die Mondpyramide. Die Außenfronten zeigen eine typische Technik der Teotihuacán-Kultur, die Talud-Tablero-Bauweise, bei der abwechselnd ein rechteckig vorspringendes Steinmörtelpaneel (Tablero) über einer abfallenden Böschung (Talud) aus dem gleichen Material verbaut wurde. Alle Außenfronten sind dick mit weißem Stuck verputzt und gewöhnlich rot oder mit polychromen mythologischen Szenen bemalt.
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