Landwirtschaft der Inka

Die Inka bauten Mais und in höheren Lagen, Kartoffeln und andere Knollengewächse an. Auch Quinoa (fälschlicherweise auch manchmal "Bergreis" genannt), Bohnen, Kürbisgewächse, sowie Paprika und Peperoni gehörten zu ihren Nahrungsmitteln. Die Kartoffel, von der es heute ca. 300 Arten gibt, stammt vermutlich aus der Region des Titicacasees. Auch heute zählt in den Anden die Trockenkartoffel chuno zu den bevorzugten Hauptnahrungsmitteln. Aus dem Mais wurde auch eine Art Bier gebraut, die chicha, die man gewöhnlicherweise zum Abschluß der Mahlzeiten trank.


Kartoffeln am Titicacasee (58 kB)


Maiskolben (46 kB)

Schon seit Urzeiten wurde außerdem in den feuchten und heißen Regionen Perus die Kokapflanze, cuca, angebaut, deren Blätter stimulierende Substanzen enthalten. Kaut man diese Blätter werden Hunger, Durst und Müdigkeit vertrieben. Aus archäologischen Funden (von Keramiken bspw.) weiß man, daß die Tradition des Kokagenusses anscheinend schon ziemlich alt ist.

Alpaca
Alpaca (35 KB)
Lamas
Lamas (37 KB)
Vicuna
Vicuña (34 KB)

Zu den domestizierten Tieren gehören das Lama und das Alpaka. Beide Tiere lieferten Wolle, Häute und Fleisch. Außerdem konnte das Lama noch als Lasttier gebraucht werden. Meerschweinchen und Hunde dienten als Fleischlieferanten.

An der Küste, einer sehr wasserarmen Gegend, wurden Bewässerungskanäle gebaut und ausgebaut, um fruchtbares Land zu erhalten. Somit wurde das Werk der Mochica und Chimú fortgeführt und vollendet. Im Hochland war es nur mit Hilfe von Terrassen möglich, mehr oder weniger horizontale Flächen und neues Land für den Ackerbau zu gewinnen. So erbauten die Inka in einer Höhe zwischen 3000 und 4300 m Zehntausende Kilometer von Stützmauern für kultivierbare Terrassen. Diese Terrassen nennt man auch andenes. Die andenes erlaubten nicht nur, Felder an Steilhängen von oft mehr als 60 Grad Neigung zu bauen, sondern verhinderten auch die Auswaschung durch Erosion.


Inkaische Terrassenanlagen (35 kB)

Diese riesige Umgestaltung der Landschaft war nur durch die Fronarbeit, die mita, zu realisieren (siehe auch unter Staatsordnung der Inka).

Bei seiner Heirat erhielt jeder männliche Erwachsene ein Stück Land, ein topo. Die Größe des Landes hing unter anderem von der Fruchtbarkeit des Bodens ab und wurde bei der Geburt eines oder mehrerer Söhne jeweils erweitert. Zwar durfte ein Teil der der Ernte behalten werden, um davon die Familie zu ernähren, doch das Feld selber ging nie in seinen Besitz über. Die Felder wurden mit einer Art Hand- bzw. Fußpflug, taclla genannt, bewirtschaftet.

Überall im Land gab es Vorratsbunker, um eventuelle Mißernten  ausgleichen zu können.

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