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Die Inkas hatten ein ausgedehntes Straßennetz von ungefähr 40 000 km. Es gab zwei Hauptstraßen. Die erste Hauptstraße verlief von Cuzco nach Quito durch die Anden in ca. 3000 bis 4300 m Höhe. Diese Straße war etwa 5200 km lang. Die zweite Hauptstraße war eine Parallelstraße entlang der Küste mit ungefähr 4000 km Länge. Ihre Verlängerung führte bis nach Südkolumbien. Diese beiden Straßen waren durch zahlreiche Querstraßen in Ost-West-Richtung miteinander verbunden.
Die Straßen waren zwischen 1 m und 16 m breit. Manchmal waren es einfach ausgetretene Trampelpfade, aber öfters richtig ausgebaute Straßen. Soweit wie möglich wurden diese Straßen geradlinig angelegt und überwanden auch beträchtliche Steigungen. Die größeren Steigungen wurden mit Stufen überwunden. Auch Tunnel bohrten sich durch die Berge. Kleinere Bäche wurden mit Baumstämmen oder Felsbrocken überwunden, während über größere Flüsse Hängebrücken führten. Viele der Straßen stammten aus vorinkaischer Zeit.
Längs der Straßen dienten tambos als Unterkünfte und Lagerräume. Nur Kuriere, chasqui (die Läufer) genannt, Sänftenträger für die Adligen, die langen Karawanen der Händler und natürlich das Heer durften diese Straßen benutzen. Das System der chasqui war militärisch organisiert. Sie warteten in kleinen Hütten oder Unterständen aus Zweigen, die jeweils in 3 km Entfernung voneinander standen, auf die Botschaft, die ihnen ein anderer Läufer überbrachte. Dieses System war recht effizient. Es wird berichtet, daß eine Meldung in fünf Tagen von Quito nach Cuzco gelangte. Diese beiden Städte liegen ca. 2000 km auseinander.
Pferde und Maultiere waren in ganz Amerika vor der Ankunft der Europäer unbekannt und konnten somit natürlich auch nicht als Lasttiere dienen. Die Inkas benutzten das Lama für Transporte von Waren. Da es keine großen Zugtiere gab, waren auch Wagen und ähnliche Fortbewegungsmittel unbekannt. Entgegen anderslautenden Gerüchten kannten sie aber das Rad, hatten aber keine Verwendung dafür.
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