Direkt am Zocaló von Mexiko-City zwischen dem Palast und der Kathedrale, liegt der ausgegrabene Templo Mayor. Obwohl man seit Beginn des 20. Jahrhunderts weiß, daß das religiöse Zentrum von Tenochtitlán unter diesem Teil der Stadt lag, wurde allgemein angenommen, daß sich der Haupttempel Teocalli genau unter der Kathedrale befunden habe. Erst nachdem bei Ausschachtungsarbeiten im Jahr 1978 eine gewaltige, etwa 8 Tonnen schwere Steinscheibe mit der Abbildung von Coyolxauhqui, der Mondgöttin, zum Vorschein gekommen war, leitete man an dieser Stelle ernsthafte archäologische Ausgrabungen ein. Wahrscheinlich hat diese Scheibe den Boden des Huitzilopochtli-Tempels gebildet. Die alten Gebäude wurden abgerissen, und man begann mit den Ausgrabungen. Es war üblich, alle 52 Jahre einen neuen Tempel über den alten zu bauen. Hier geschah es wahrscheinlich noch öfter. Von den insgesamt sieben Tempelanlagen wurden alle bis hinunter zur zweiten freigelegt, von der man nur den oberen Teil sehen kann, da der Boden unterhalb des Grundwasserspiegels liegt.
Der Templo Mayor war ein Doppeltempel, das heißt er war 2 Gottheiten geweiht: Huitzilopochtli und Tlaloc, dem Regengott. Der Legende nach, erkannte Tlaloc Huitzilopochtli als seinen Sohn an.
Das Heiligtum Huitzilopochtlis auf dem Templo Mayor war mit weißen Schädeln auf rotem Grund verziert. Dort fanden sehr viele Menschenopfer statt. Meistens wurde das Herz mit einem Feuerstein oder einem Obsidianmesser herausgeschnitten, der Sonne dargeboten und im quauhxicalli ("Adlervase") verbrannt. Dann wurden die leblosen Körper die Treppe runtergeworfen, so dass sie auf dem Bildnis von Coyolxauhqui landeten. So wurde der Sieg Huitzilopochtlis über Coyolxauhqui nachgestellt.
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