22. Tag: 24.9.2004 (Freitag) - St. Louis

Hurra, weg aus Detroit! Wie ich mich freue. Angeblich soll es auch einen Bus zum Detroiter Flughafen geben, den ich aber nicht gefunden habe. So habe ich ein Taxi genommen. Unterwegs habe ich das etwas bedauert, da ich befürchtete, dass das Taxi unter mir auseinander fällt.

Beim Einchecken wurde ich einem Extra-Security-Check unterzogen, mit extra Körper abtasten, Rucksack auseinander nehmen usw. Das ich jetzt die Filme nicht mehr im Koffer lassen konnte, daran hatte ich mich schon fast gewöhnt, aber diesmal durfte der Koffer auch nicht abgeschlossen sein. In St. Louis angekommen, habe ich mich dann zum Metrolink durchgeschlagen, der mich dann auch bis fast vor die Tür des gebuchten Hotels fuhr.

Im Hotel haben sie mir erst ein Raucherzimmer gegeben, das stank aber so, dass ich gebeten habe, ein anderes Zimmer beziehen zu dürfen. Das klappte auch, Gott sei Dank. Das Hotel stand direkt neben der Union Station, früher mal ein Bahnhof, jetzt eine Mall mit Fresstempel, die auch am Wochenende aufhatte.... somit war meine Versorgung gesichert.

23. Tag: 25.9.2004 (Samstag) - St. Louis

Morgens habe ich mich voller Freude aufgemacht, die Cahokia Mounds zu besuchen. Am Nachmittag dagegen war ich so gefrustet: Ich kam nur bis zur Metrolink Station Emerson Park. Der 7er Bus, der mich weitertransportieren sollte, fuhr am Wochenende nicht und montags hat das Cahokia Museum nicht auf. Also blieb mir bloß der Samstag oder der Sonntag. An der Bushaltestelle hing ein Plan, wie der Bus langfährt. Den hatte ich mir abgezeichnet und ich habe versucht hinzulaufen. Zuerst bin ich, wie bei mir üblich, in die falsche Richtung gelaufen. Das hat mich ca. eine Stunde gekostet. Der zweite Versuch endete im Nirwana. Laut Fahrplan braucht der Bus ca. 20 Minuten bis zu den Mounds. Da stellte sich mir die Frage: Wie lange werde ich da wohl laufen müssen?

Ich entschied mich, den Samstag Nachmittag noch dazu zu nutzen alternative Wege zu den Mounds zu ermitteln, eventuell mit Fahrrad oder vielleicht fuhr noch ein anderer Bus nicht allzu weit entfernt an den Mounds vorbei.

Gateway Arch
Gateway Arch: Das Wahrzeichen von St. Louis (20 kB)

Gateway Arch
Gateway Arch (42 kB)

Gateway Arch
Gateway Arch (45 kB)

Auf der Rückfahrt bin ich mit dem Metrolink Richtung St. Louis Art Museum gefahren. Die dortige präkolumbische Abteilung umfasst zwei Räume mit meso- und südamerikanischen Exponaten. Teilweise waren da auch ziemlich große Stücke dabei. Außerdem gab es noch ein Native American Raum mit sagenhaften 5 Töppen der Mississippi-Kultur drin. Im Museumsshop hatte ich nach langem Suchen ein paar Bücher über die Maya und Olmeken gefunden.

Danach bin ich ins Hotel gefahren, um in den Gelben Seiten nach einem Internetcafé zu suchen, wo ich recherchieren hätte können, wie ich am besten zu den Mounds komme. Leider habe ich kein Internetcafé gefunden, aber in einer Werbebroschüre einen Fahrradverleih. Zufälligerweise hatte ich auch noch einen Ausdruck mit, auf dem die öffentlichen Verkehrsmitteln im Großraum St. Louis verzeichnet waren. Dort habe ich auch noch einen Alternativbus gefunden, hätte aber trotzdem noch viel laufen müssen und außerdem war ich mir nicht sicher, ob dieser Bus sonntags fährt.

Ich bin dann zu dem Fahrradverleih gefahren, um zu sehen, ob ich mir für den nächsten Tag ein Fahrrad ausleihen könnte und es stellte sich heraus, das sie auch Sonntags geöffnet hatten (von 12:00-17:00 Uhr) -- wie praktisch.

24. Tag: 26.9.2004 (Sonntag) - Tagesausflug zu den Cahokia Mounds

Der schönste Tag der ganzen Reise: der Besuch der Cahokia Mounds.


Monk Mound (32 kB)

Am Vormittag bin ich noch mal zur Arch gelaufen. Unter der Arch befindet sich ein Museum und eine Bahn, die zur Spitze des Bogens fährt. Das sieht man dem Arch von außen gar nicht an. Beim Eintritt wurde man ziemlich gefilzt. Um das Museum zu besichtigen, mußte man nichts bezahlen. Es wird die Eroberung des Westens  (auch aus Indianersicht) und die Expedition von Lewis & Clark vorgestellt. Möchte man allerdings zum Top of the Arch muß man etwas bezahlen und sich an zeitweise ziemlich lange Schlangen anstelle. Ich habe mir das verkniffen. Dort drinnen gibt es auch noch einen Museumsshop, der auch Bücher über die nordamerikanischen Indianer und etwas Schmuck und Keramik anbietet (neben vielen anderen Firlefanz).

Punkt 12 Uhr stand ich dann vor dem Laden und nahm "mein" Fahrrad in Empfang. Bei uns wäre dieses Fahrrad höchstwahrscheinlich nicht straßentauglich gewesen, da das Licht fehlte. Ich hatte mich vorsichtshalber vorher erkundigt, ob ich für den Metrolink eine extra Fahrkarte bräuchte. Dies war nicht der Fall. So bin ich wieder bis zur Station Emerson Park gefahren und von dort aus los geradelt. Diesmal habe ich mich sklavisch an die Busstrecke gehalten. An der 9th Straße bin ich aufgrund der miserablen Ausschilderung mehrfach vorbei gefahren, aber mit einem Fahrrad ist das ja nicht das Problem. Da kann man ja einfach zurückfahren. Dann brauchte ich im Prinzip nur geradeaus zu fahren und bin automatisch auf der Collinville Road gelandet. Dort mußte ich einfach nur noch den Schildern folgen. Insgesamt brauchte ich mit dem Fahrrad wohl nicht länger als eine halbe Stunde, aber ich glaube, zu laufen wäre die Hölle gewesen. Im ersten Abschnitt gab es viele Schlaglöcher. Am Anfang habe ich ein paar übersehen, das tat ziemlich weh. Die Collinville war eine sehr gut ausgebaute Landstraße. Jede Richtung hatte zwei Spuren. Die Autofahrer waren auch immer sehr rücksichtsvoll und haben beim überholen die ganz linke Spur benutzt, so dass ich immer eine Spur für mich alleine hatte, obwohl ich ganz rechts gefahren bin.

Als erstes habe ich das Cahokia Mound Museum besucht. Es hat mir sehr gut gefallen. Dieses Museum ist besonders für Kinder geeignet, da man etliche Sachen auch anfassen und ausprobieren kann. Vorgestellt wurde das Leben der Einwohner Cahokias von der Geburt bis zum Tod. Außerdem wurde fast ein ganzes Dorf inklusive Bewohner nachgebaut. Im Museumsshop habe ich dann auch erstmals Literatur über die Cahokia-Kultur gefunden. Außerdem wurde indianische Kunst angeboten.


Einer der Twin Mounds (49 kB)


Blick vom Monk Mound (52 kB)


Stockade Wall (48 kB)

Danach bin ich auf die Außenanlage und habe mir die Mounds, die noch da sind angesehen. Im Gebiet hinter dem Museum befanden sich die Zwillingsmounds und der Mound mit der Nr. 72, in dessen Innerem man ziemlich viel gefunden hat. Danach schwang ich mich wieder auf das Fahrrad und bin zum Monk Mound gefahren. Dies war der der einzige Mound, auf dem man raufklettern durfte. Von oben hatte man eine tolle Übersicht über das Gebiet und am Horizont sah man sogar St. Louis mit seinem Arch. Mein nächstes Ziel war ein Picknickplatz. Dort habe ich mein inzwischen arg zerquetschtes Steak-Cheese-Sandwich von Subway ausgepackt und schon gegen 16:00 Uhr Mittag gegessen. Die letzte Station war Woodhenge (der Name ist angelehnt an Stonehenge), einem Kreis aus Holzstämmen, der zum Himmel beobachten genutzt worden sein soll. Gegen 17:00 Uhr bin ich dann wieder Richtung Emerson-Park-Station gefahren.

Am Emerson Park wurde meine ausgezeichnete Laune von dem dortigen Schaffner ziemlich gedämpft, der mir erklärte das das eine ziemlich gefährliche Gegend sei, durch die ich gefahren bin.  Das habe ich am gestrigen Tag schon mitbekommen, deswegen habe ich mir das Laufen auch abgeschminkt.

Da der Fahrradladen schon um 17:00 Uhr zu machte, musste ich das Fahrrad mit ins Hotel nehmen, wo es die Nacht bei mir verbracht hat.

Mehr Fotos zu Cahokia findet man im Fotoalbum.

25. Tag: 27.9.2004 (Montag) - St. Louis

Da der Flughafen leicht zu erreichen war, bin ich am frühen morgen mal hingefahren, um mir für den Rückflug von Boston nach Paris einen Platz ganz hinten in der letzten Reihe zu reservieren. Leider ging das nicht, da ich nach Auskunft des Schalterbeamten zwar ein Delta-Airlines-Ticket hatte, aber im Air France-Buchungssystem war und die da nicht rankamen (Delta war beim Rückflug Partner von Air France, die den Flug ausrichtete). Ich glaube, das muß man nicht verstehen.


Kois in der Union Station (59 kB)

Danach habe ich das Fahrrad zurückgebracht und damit war der spannende Teil in St. Louis beendet.

Ich habe mich noch ein wenig nach Einkaufszentren (Mall) umgesehen. Neben der lebendigen Union Station habe ich nur eins im Stadtzentrum gefunden, in dem aber ca. 80% der Geschäfte geschlossen waren. Es ist auch mal interessant eine dem Untergang geweihte Mall zu treffen.

Mehr Fotos zu St. Louis findet man im Fotoalbum.

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