Labná wurde von Stephens und Catherwood, wie so viele andere Mayastädte, wiederentdeckt und einem großem Publikum bekannt gemacht. Diese Stadt gehört neben Uxmal, Sayil, Kabah und Xlapak zu den gelungensten Beispielen der Puuc-Architektur. Das Gebiet, in dem der Puuc-Stil beheimatet ist, ist zwar nicht größer als 200 km, beinhaltet aber eine Reihe von überwältigenden Meisterwerken der Architektur.
Zur Stadtgeschichte von Labná ist leider fast gar nichts bekannt, da sie nie Ziel intensiver archäologischer Untersuchungen war. Es gibt in der näheren Umgebung noch viel Bauwerke, die auf ihre nähere Erforschung warten.
Die wichtigsten Gebäude sind der Palast, der Torbogen und das El Mirador, die alle im Puuc-Stil erbaut wurden.
Der Palast stammt aus der frühen Spätklassik und ist mit einer Länge von 120 m und fast 70 Räumen das größte Gebäude in Labná. Er hat einen unregelmäßigen Grundriß und zwei Stockwerke. Das untere Niveau enthält eine chultun genannte, große gemauerte Zisterne. Diese Zisternen sind häufig in den Puuc-Orten zu finden, da es an Wasserläufen und Cenotes mangelt. Vor dem Palast beginnt eine sacbé.
Die anderen Gebäude stammen aus der Klassik und Endklassik.
Der Bogen von Labná steht am Fuß des Palastes. Ursprünglich war er ein überdachter, in einer Befestigungsmauer integrierter Durchgang. An der Westseite der Fassade des Bogens kann man zwei als Flachrelief gearbeitete Motive erkennen, die eine einfache Bauernhütte mit Strohdach zeigen. In den Nischen standen wahrscheinlich Skulpturen, die verschwunden sind. Die Ostfassade dagegen ist mit Stufenmäandern geschmückt. An einer Ecke findet man auch das Hauptmotiv des Puuc-Stils: eine Maske des Regen- und Fruchtbarkeitsgottes Chac.
El Mirador (der Aussichtsturm) ist eine zerfallene Stufenpyramide, die einen Tempel trägt und verdankt seinen Namen, seiner im Vergleich zu den anderen Gebäuden erhöhten Position. Der Tempel wird von den Resten eines gewaltigen Dachkammes gekrönt.
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