Chichén Itzá

Chichén Itzá ist um 2 große Cenoten erbaut. Die Cenote im Süden befriedigte die Wasserbedürfnisse der Gemeinschaft. Die im Norden war nicht zugänglich, da senkrechte Wände keinen Zugang zum Wasser boten. Diese fast kreisrunde, natürliche Höhlung im Kalksteinboden hat einen Durchmesser von ungefähr 60 m und ist über 40 m tief - ein außergewöhnliches Naturphänomen - und ist etwa bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Von ihr bezog Chichén Itzá auch seinen heutigen Namen "Mund am Brunnen der Itzá". Sie war den Opferungen durch Ertränken vorbehalten und somit ein heiliger Ort.  

Castillo
Castillo (29 KB)

Chac Mool
Chac Mool (22 KB)

Die Geschichte Chichén Itzá ist sehr widersprüchlich und es gibt noch viele Ungereimtheiten.

Nach dem Manuskript von Chumayel wurde Chichén Itzá während des Katun 8 Ahau (435-455 n.Chr.) gegründet. Die früheste Datumsangabe in dieser Stadt geht jedoch nur bis in das Jahr 879 zurück. Andere Quellen berichten, daß die Brunnen 455 von den Itzá (einer vermutlich aus dem Petén stammenden Maya-Gruppe) aufgefunden worden sind und 514 hätten sie den Ort in Besitz genommen. 692 sollen die Itzá Chichén Itzá verlassen haben.

Caracol
Caracol (41 KB)

Heilige Cenote
Die heilige Cenote (36 kB)

Tempel der Krieger
Tempel der Krieger (42 KB)

Aufgrund des toltekischen Architekturstiles, wie beispielsweise beim "Tempel des Kriegers" und dem Chac-Mool im Castillo, ging man von einer toltekischen Eroberung Chichén Itzás aus und hatte dazu u.a. folgende Theorie:

In der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts verlies ein Teil der Bevölkerung Tulas unter der Führung Topilzin (Quetzalcoatl) auf Grund von Streitigkeiten ihre Stadt. Sie wanderten Richtung Golf und drangen in die Totonakenhauptstadt El Tajín ein, verweilten dort eine Weile und beeinflussten bestimmte Kunstschöpfungen. Sie gingen weiter an der Küste entlang und ihre Reise endete in Chichén Itzá, das ihre neue Hauptstadt werden sollte. 987 setzten sie sich in Chichén Itzá fest. Sie schufen eine Nachahmung ihrer früheren Heimat. Es wird ein "Super-Tula", in dem alle Kennzeichen der toltekischen Hochkultur wieder hervorgebracht und mit den Architekturtechniken der Maya verbunden wurden. Die Tolteken waren militärisch organisiert. Ihre Gesellschaft wird von den Kriegerorden des Jaguars, des Kojoten und des Adlers regiert. Aus Quetzalcoatl wird in der Mayawelt Kukulkán (Schlange mit Quetzalfedern).

1224 ist das Ende der toltekischen Herrschaft in Yucatán und die Herrscher von Chichén Itzá gehen ein Bündnis mit den Cocomes von Mayapán und den Xiúes von Uxmál ein. Das Bündnis zerbrach und mit dem Sieg der Cocomes über Chichén Itzá begann der Zerfall der Stadt.


Grab des Hohepriesters (45 kB)

Ballspielplatz
Ballspielplatz (30 KB)

Es gibt noch andere Theorien, um die toltekischen Einflüsse in Chichén Itzá zu erklären. So geht man in jüngerer Zeit nicht mehr von einer toltekischen Eroberung aus, sondern von dem Einfluß fremder Händler, den Putún- bzw. Chontal-Maya, auf die Kultur Chichén Itzás.

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