Auch die Nacht in Puno war wieder sehr kalt. Diesmal durften wir aber etwas länger schlafen, da es erst 8:30 Uhr los ging. Heute ging es auf den Titicacasee und die Nacht sollten wir bei einer Bauernfamilie auf der Halbinsel Capachica verbringen. Wir liessen das Hauptgepäck im Hotel und nahmen nur Sachen für eine Nacht mit. Da unser Reiseleiter uns aber schon auf eine weitere kalte Nacht vorbereitet hat, war der Tagesrucksack sehr gut mit vielen warmen Sachen gefüllt, inklusive Wintermütze, Schal und Handschuhe (die ich dann aber doch nicht brauchte).
Wir fuhren zum Hafen und stiegen dort in ein Boot. Das Boot war sehr viel komfortabler als unser Bus, der uns bisher durch Peru gebracht hat. Soviel Platz für meine Beine hätte ich mir auch bei den langen Busfahrten gewünscht.
Wir legten auf einer der schwimmenden Schilfinseln der Uro-Indianer an. Dort wurde uns gezeigt, wie diese Art von Inseln gemacht werden. Das fand ich sehr gut und interessant. Nicht so toll, fand ich dann die anschliessende Verkaufsveranstaltung. Wir haben noch eine kleine Inselumrundung mit einem Schilfboot gemacht, bevor es zur Halbinsel Capachica weiterging, wo wir die Nacht verbringen sollten.
Die Übernachtung bei den Bauernfamilien war eigentlich der einzige Punkt der Reise, der mir echt Bauchschmerzen gemacht hat. Einerseits ist es dort sehr kalt, es wird sehr früh dunkel und es war unklar, ob es Strom und fliessendes Wasser geben sollte.
Nach der Landung in Llachon, einem kleinem Dorf auf der Halbinsel Capachica, gab es einen kurzen, aber aufgrund des allgemeinen Sauerstoffmangels, sehr anstrengendem Aufstieg zum Dorf. Dort assen wir erst Mittag, bevor wir auf die Bauernfamilien verteilt wurden. Ich hatte Glück und musste im Gegensatz zu den anderen nicht so weit laufen. Ich hatte meine Hütte direkt neben dem Restaurant Valle Santa Maria. Es gab zwar Strom, auch wenn das Licht sehr dunkel war, aber kein fliessendes Wasser.
Wir haben noch eine kleine Wanderung über die Insel gemacht. Ich bin mit auf den Hausberg gestiegen, um mir die schöne Aussicht von oben anzusehen. Der erste Teil des Aufstiegs war recht anstrengend. Die ganze Zeit wurden wir von Puki, anscheinend eine getunte Dackelmischung, begleitet. Ich hatte den Eindruck das Puki den Weg kannte und wäre fast mit ihm auf einem Trampelpfad abgebogen. Allerdings habe ich noch rechtzeitig gesehen, dass meine Wanderkollegen geradeaus weiterliefen. Vielleicht schaute er nur schnell bei einer Freundin vorbei, denn nach ca. einer viertel Stunde gesellte er sich wieder zu uns. Auch Puki genoss die Aussicht als wir oben angekommen sind.
Wir sind kurz vor Sonnenuntergang wieder unten angekommen. Erst haben wir alle den Sonnenuntergang fotografiert und dann den Vollmond, der in seiner ganzen Pracht am wolkenlosen Himmel hing.
Vor dem Abendessen gab es noch eine Überraschung. Ich befürchtete ja zuerst, dass wir alle tanzen müssen, aber so schlimm wurde es dann doch nicht. Nachdem uns die Bedeutung der Tracht der Uro-Indianer erklärt wurde, durften bzw. mussten wir die Kleidung anprobieren. Das war doch spassiger als gedacht, Ich sah aus wie ein Schwarzwaldmädel.
Wir gingen alle realtiv früh schlafen, da wir einerseits am nächsten Morgen früh aufstehen mussten (4:30 Uhr Frühstück!!!), andererseits konnten wir im Dunkeln in dem Dorf sowieso nicht viel tun.
Wie angekündigt war es ziemlich kalt. Die Bettdecken waren aus Schafswolle und sauschwer. Man lag in dem Bett wie fixiert. Aber sie hielten warm.
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