Schon wieder ging es früh los. 5:30 Uhr war Abfahrt mit dem Bus Richtung Ballestas Inseln. Als Frühstück bekamen wir einen Saft und abgepacktes, gefülltes Hackfleisch-Dingens mit Zucker bestreut auf die Hand zum im Bus essen. War ok.
Da wir so früh abgefahren sind, konnten wir schon um 10 Uhr das Boot zu den Ballestas Inseln nehmen. In so ein Boot passen vielleicht ca. 25 Leute, vielleicht etwas mehr. Zuerst fuhren wir zum sogenannten Kandelaber, einer riesigen Petroglyphe. Man nimmt an, dass sie aus der Paracas-Kultur stammt, da man direkt daneben Keramik dieser Zeit gefunden hat. Es gibt allerdings auch die Theorien, das Piraten diese Felszeichnung als Wegweiser hinterlassen haben oder das das ein Zeichen der Freimaurer sein soll. Im Unterschied zu den Nazca-Linien, die in den Sand gezeichnet sind, ist der Kandelaber in den Fels geritzt worden.
Dann ging es weiter zu den Inseln, jetzt mit stark erhöhtem Tempo. Wir flogen richtig über die Wellen. Als erstes sah man beim Näherkommen eine riesige Anzahl von Vögeln die Insel umfliegen und später die Felsen bevölkern. Der lokale Guide wies uns darauf hin, dass eine Kopfbedeckung nicht schlecht wäre. Überraschungen von oben sind nicht ungewöhnlich. Ausserdem sollte man nicht staunend und mit offenen Mund nach oben schauen, wer weiss was runter kommt. Schliesslich ist die ganze Insel von Guano (=Vogelkacke) bedeckt, was man übrigens auch roch. Neben den tausenden Vögeln, sahen wir ein paar wenige Humboldtpinguine, die sich zwischen den Vögeln fast verloren und ein paar Seelöwen, die sich auf dem Felsen räkelten. Diese Kulisse war atemberaubend. Nach 2 Stunden legten wir wieder im Hafen an.
Dann ging es weiter zur Huacachina Oase. Das ist ein idyllischer Ort! Umgeben von hohen Sanddünen gab es Palmen, Sandstrand und einen kleinen See. Wir assen dort zu Mittag und danach hatte ich Freizeit.
Ich habe mir ein gemütliches Plätzchen am See gesucht und mich einfach in den Sand gesetzt, Schuhe und Strümpfe ausgezogen und die Hosenbeine hochgekrempelt. Dann habe ich zwei Karten geschrieben und etwas gelesen. Das war total erholsam. Ich hätte durchaus noch länger da sitzen können.
Bevor wir auf der Panamericana weiter nach Nazca fuhren, machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp in einer Pisco-Brennerei. Es gab eine kleine Führung, dann natürlich auch eine kleine Verköstigung und zum Schluss durfte man ihn auch kaufen, wenn man wollte.
Kurz bevor wir in Nazca eintrafen, mussten wir noch dringendst einen Notfall-Fotostopp einlegen, da gerade die Sonne in einem atemberaubendem Tempo unterging.
Ehrlich gesagt, gefällt mir hier die Fahrt durch diese Wüste sehr viel mehr als die Fahrt durch die Wüste nördlich von Lima. Dort sah die Wüste irgendwie dreckig aus, während hier durch den feinen Sand alles sehr viel lieblicher aussieht.
Das war ein richtiger ereignisreicher Tag, wobei mir der Besuch der Ballestas Inseln und der Huacachina Oase unglaublich gut gefallen haben.
Ein weiteres Highlight, auf das ich mich schon riesig gefreut hatte, stand heute auf dem Programm: Der Flug über die weltberühmten Nazca-Linien. Wir wurden vorgewarnt, dass wir unter Umständen stundenlang warten könnten, wenn das Wetter nicht mitspielt und das der Flug eventuell auch ausfallen könnte, wenn die Bedingungen zu gefährlich wären. Wir hatten uns schon drauf eingestellt, dass wir den halben bis ganzen Tag auf dem Flugplatz verbringen, allerdings hat es unser Reiseleiter irgendwie geschafft, das wir als erstes starten durften. Plötzlich wurde es ganz hektisch und wieder und wieder musste ich mein Ticket, sowie den Reisepass vorzeigen und ehe ich darüber nachdenken konnte, sass ich schon im Flugzeug. So hob der Flieger (eine kleine Cessna), mit mir, 2 anderen aus der Gruppe und 2 Amerikanern, schon um 7:05 Uhr ab.
Ich bin noch nie mit so einem kleinem Flugzeug geflogen, hatte aber auch keinerlei Bedenken. Ich hatte das Glück, direkt hinter dem Koplioten zu sitzen und jeder hatte einen Fensterplatz, so dass man schön rausfotografieren konnte.
Am Anfang fand ich es ziemlich schwierig die Motive auf dem Boden zu sehen, auch wenn der Kopilot und der Pilot sagten, was man wo sehen kann: "Monkey on the left" - "Monkey on the right". Wir haben auch noch ein kleines Informationsblättchen bekommen. Da konnte man sehen, wonach man Ausschau halten muss. Das fand ich sehr hilfreich. Ich habe nur den Astronauten und den Baum nicht richtig drauf. Den Astronauten habe ich leider erst gesehen als wir auf der anderen Seite langflogen und den Baum habe ich verpasst, da ich mich auf die Hand konzentriert habe, die direkt daneben ist. Dafür habe ich jetzt jede Menge sehr schöner Bilder von der Hand. Sehr schön fand ich, dass das Flugzeug jeweils rechts und links an den Motiven vorbei flog, so dass alle aus ihrem Fenster fotografieren konnten.
Ich hatte auch mein Navigationsgerät mit und auch angeschaltet. Das Komische war, der Start und die Landung wurden vom Navi mitgetrackt, aber der Flug selber nicht. Das fand ich schade.
Die zweite Gruppe von uns ist etwas später gestartet, aber gegen 8:20 Uhr waren alle wieder unten.
Am Flughafen konnte man auch noch ein paar Souvenirs kaufen. Ich habe mir ein Nazca-Tshirt gekauft, mit einem Nazca-Kalender drauf, von dem ich noch nie was gehört habe.
So konnten wir uns sehr früh auf die lange Busfahrt nach Arequipa machen. Da wir ausserordentlich gut in der Zeit lagen, konnten wir einen extra-Stopp einlegen. Wir machten Halt bei einem Künstler, der Keramik nach altem Nazca-Vorbild herstellte. Der Künstler zeigte uns, wie man diese Keramik herstellt und bemalt und dann durften wir natürlich kaufen. Also hier habe ich zugeschlagen und nur die Begrenztheit meines Koffers hat mich davon abgehalten, mehr zu kaufen. Und dafür das die Repliken so echt aussehen, waren sie gar nicht mal so teuer. Ich habe 2 Stück gekauft: eine kleine Vase und einen Teller. Zusammen hat das 130 Soles gekostet.
Die Fahrt nach Arequipa war echt anstrengend. Wir haben zwar ein paar Stopps gemacht, u.a. ein Picknick am Pazifikstrand. Leider war ich diesmal gar nicht gut für das Picknick ausgerüstet, da ich am Abend vorher in dem Supermärktchen nicht so das passende gefunden habe. Aber keine Angst, ich bin sicher nicht verhungert! Irgendwann tat mir dann während der Weiterfahrt der Hintern so weh, dass ich kaum noch sitzen konnte. Ich war froh, als wir endlich in unserem Hotel ankamen. Dadurch das wir eigentlich ganz gut durchgekommen sind, waren wir zwar im Dunkeln da, aber es war erst kurz nach 19:30 Uhr.
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