Als ich heute morgen aufgestanden bin, war wolkenfreier Himmel. Ich habe mich so geärgert, dass es heute nach Prince Rupert weiterging. Heute hätte ich in Jasper wirklich tolle Fotos schiessen können.
Im März habe ich einen Platz im Airportshuttle von Jasper nach Airport Edmonton gebucht. Vor 2 Tagen hatte ich mich noch erkundigt, ob alles klar geht. Trotz positiver Antwort war mir nicht ganz wohl, ob auch wirklich alles klappt. Aber 7:10 Uhr (statt 7:00 Uhr) stand er vor dem Hotel, um mich abzuholen. Was war ich froh, denn diesmal hatte ich keinen Plan B.
Die Aussichten unterwegs waren toll. Viele Seen über denen noch der Nebel schwebte. Einmal hat der Busfahrer sogar angehalten, da zwei grosse Hirsche am Wegesrand geäst haben.
Gegen 12 Uhr waren wir am Flughafen Edmonton. Ich hatte ein bisschen Bammel, ob ich einchecken kann, denn dummerweise hatte ich zu Hause vergessen, die Flugbestätigung auszudrucken, aber dank des Automaten-Checkin, bei dem ich bloss die Buchungsreferenz brauchte, die ich mir auch aufgeschrieben hatte, ging das dann doch problemlos. Die Eincheck-Prozedur wurde hier fast vollständig auf den Kunden abgewälzt. Es gab nur noch eine Frau, die den Pass überprüfte. Sogar das Gepäck musste ich dann selber noch ein paar Meter weiterschleppen, um es direkt auf das Band zu legen. Der Vorteil war dabei, es wurde nicht gewogen. Keine Ahnung, ob ich die 20 kg eingehalten habe. Mein Flug nach Vancouver sollte planmässig 15:35 Uhr gehen. Von dort ging es dann weiter nach Prince Rupert. Leider hatte der Flug nach Vancouver eine halbe Stunde Verspätung und ich hatte schon Angst gehabt, den Flug nach Prince Rupert zu verpassen, da die Umsteigezeit recht knapp bemessen war. Da aber auch dieser Flug Verspätung hatte, ging alles gut.
Wir flogen mit einer Dash 8-300, einem Propellerflugzeug, das ziemlich vibriert hat. Es wurde eine Wetterwarnung angekündigt und es hätte auch sein können, dass wir statt in Prince Rupert in Terrace gelandet wären. Das wäre ein Ei gewesen. Das wären ungefähr 150 km von Prince Rupert entfernt gewesen und ich glaube nicht, dass mir dort Zeit gelassen wäre, eventuelle Totempfähle zu besichtigen. Aber als wir ankamen, war strahlendblauer Himmel.
Abends schaffte ich gerade noch einmal kurz aus dem Hotel zu stürmen und die letzten Reste des Sonnenunterganges zu fotografieren bevor die Sonne endgültig weg war.
Sonnenuntergang in Prince Rupert
Das Hotelzimmer war viel zu warm und aufgrund der Lautstärke draussen, konnte ich auch immer nur kurz das Fenster aufmachen, um frische Luft hineinzulassen. Total erledigt bin ich am Morgen aufgewacht.
Es war dichter Nebel. Das deprimierte mich leicht.
Als erstes ging ich am Morgen zum Northern BC Museum, das auch gleichzeitig das Visitor Centre beherbergte. Dort bekam ich etliche schlechte Nachrichten. Es gab keine Möglichkeit ein Fahrrad auszuleihen. Damit ging ein geplanter Bike-Ausflug nach Port Edward flöten. Ausserdem wurde die Tour zur Pike Island Archeological Site dieses Jahr nicht mehr angeboten, da das vorangegangene Wetter, viele Sachen auf Pike Island zerstört hatte. Damit ging auch mein zweiter geplanter Ausflug flöten. Ich kaufte erst einmal ein Eintrittsticket zum Museum, bekam aber die ersten paar Vitrinen überhaupt nichts mit, da ich angestrengt darüber nachdachte, was ich denn noch in Prince Rupert anstellen könnte.
Als ich wieder rauskam, hingen die Wolken immer noch bis auf den Boden und die Sicht war immer noch stark beschränkt. Ich suchte mir eine gemütliche Bank, um meine Depression zu pflegen. Ich las ein wenig und schaute ab und zu auf das Wasser. Plötzlich sah ich was aus dem Wasser hüpfen. Nach einigem Beobachten stellte es sich heraus, dass Rückenfinnen zu sehen waren und zwar von 2 unterschiedlichen Tieren. Ich nehme an, dass es eine Delphinart war. Leider hüpften sie nie ganz aus dem Wasser raus.
Nach dieser kleinen Auszeit entschloss ich mich zum Rushbrook Harbor zu laufen. Vielleicht würde ich ja noch ein paar interessante Tiere sehen. Und in der Cow Bay sah ich ihn… Leider war ich zu langsam beim Fotoapparat rausholen, so dass der Weisskopfseeadler, der relativ langsam über meinen Kopf hinwegflog, unfotografiert blieb.
Am Rushbrook Harbor setzte ich mich gemütlich hin und auf einmal klarte es relativ schnell auf und ich hatte wieder strahlendblauen Himmel. Das hob meine Stimmung beträchtlich.
Als ich mich genügend ausgeruht hatte, folgte ich einem Wanderweg, der die Küste entlang führte und der alten Eisenbahnlinie folgte. Eigentlich war er aufgrund von plötzlich auftretenden Steinschlägen gesperrt. Da er auch vor 2 Jahren gesperrt war und eigentlich zu gut ausgetreten war, um seit ca. 2 Jahren nicht mehr begangen worden zu sein, folgte ich ihm trotzdem. Von dem Wanderweg hatte ich ein paar schöne Aussichten auf das Wasser. Als ich durch ein Wohngebiet ging, um wieder nach Prince Rupert zu laufen, hüpfte mir auf einmal ein junges Reh vor die Füsse. Da es schon späterer Nachmittag war, ging ich wieder Richtung Hotel und an ein paar Totempfählen vorbei.
Ich wollte abends noch einmal raus, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Gerade als ich rausging, sah ich wie der Nebel wieder kam und kurze Zeit später sah es wieder genauso grau in grau aus wie am Morgen.
Insgesamt bin ich ca. 19 km unterwegs gewesen.
Am Morgen besuchte ich die Ferry Anlegestelle, um die zwei dortigen Totempfähle zu fotografieren. Leider war der zweite vor dem Ferry Terminal diesmal noch nicht einmal durch den Zaun fotografierbar.
Morgennebel verzieht sich an der Waterfront
Da ich ja bzgl. meiner Ausflüge umdisponieren musste, stand heute auch ungeplanterweise ein Ausflug zur North Pacific Cannery auf dem Programm. Da fuhr ein Bus hin, der auch vor dem Northern BC Museum hielt. Zuerst dachte ich ja, das ist ein extra Museumsshuttle. Dem war nicht so. Das war ein einfacher Linienbus, der 3-mal am Tag nach Port Edward fuhr.
Unterwegs hielt er auch an dem Butze Rapids, dem Beginn eines Wanderweges. Das war sehr gut. So wusste ich nun, was ich in Prince Rupert machen werde, wenn ich nach dem Ausflug nach Haida Gwaii wiederkommen werde.
Der Ausflug zur North Pacific Cannery hat sich in meinen Augen gelohnt. Der Eintritt kostete $12 und beinhaltete auch eine Führung, die ich nicht in Anspruch nahm. Ich durchstreife solche Anlagen lieber auf eigene Faust.
Ich habe in der Cafeteria der Cannery mal einen Salmon Burger probiert. Hat nicht schlecht geschmeckt.
Bei der Rückfahrt nach Prince Rupert hatte ich ein wenig Pech. Der Bus kam und kam nicht. Erst ca. ein Stunde nach Fahrplan, tauchte er auf. Er musste ausgewechselt werden, da der andere Bus einen mechanischen Schaden hatte.
Diesmal kam ich auch (fast) zu meinem Sonnenuntergang. Die letzten Zentimeter konnte ich leider aufgrund von Wolken nicht sehen. Und zum Abschluss des Tages habe ich auch noch den Kopf einer Robbe gesehen, sowie wieder einen Weisskopfseeadler, der über mich hinweg flog.
Mehr Fotos zu Prince Rupert findet man im Fotoalbum.
< 10.- 12. Tag: Jasper |
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