10. Tag: 30.8.2010 (Montag) - Tagesausflug zu den Niagara Falls

Um 8:30 Uhr fuhr mein Zug Richtung Niagara Falls. Ich war etwas erschrocken als ich sah, das das auch der Zug nach New York City war. Es bildete sich auch wieder eine lange Schlange – die Kanadier Meister im Schlangestehen, wahrscheinlich nur geschlagen von den Amerikanern. Trotzdem war es nicht so voll wie befürchtet und die Tagesausflügler zu den Niagara Falls wurden alle zusammen in einen Wagen gesteckt. Nach ca. 2h war der Bahnhof erreicht und nachdem man im Zug wie üblich tiefgefroren wurde, taute ich bei ca. 30°C aber schnell wieder auf.

Ganz gemütlich machte ich mich auf den Weg zu den eigentlichen Wasserfällen, die ca. eine halbe Stunde Fussmarsch vom Bahnhof entfernt lagen.

Die Wasserfälle sind schon beeindruckend, waren aber lange Zeit nicht so laut, wie ich immer dachte. Da hat es in meinem Hotel in Montreal lauter gedröhnt. Von der kanadischen Seite hatte man auch einen ausgezeichneten Blick auf die Fälle. Ich bin nicht mit dem Boot „Maid oft he Mist“ mitgefahren, da ich gesehen habe, wie dicht gedrängt die Menschen dort drauf standen. Das muss ich echt nicht haben.

Ich habe allerdings die „Journey Behind the Falls“ mitgemacht, da vor dem Ticketschalter keine Schlange stand. Die befand sich dann allerdings vor den Fahrstühlen. Hätte ich das vorher gesehen, hätte ich die ca. 15$ nicht bezahlt. Ich hasse Schlangestehen! Man bekam eine gelbe recyclebare Mülltüte zum Überziehen als Wasserschutz. In den Tunneln gibt es 2 Portale, die ein Guckloch zum runterrauschendem Wasser bieten (lohnt nicht) und eine Aussichtsplattform (war schon besser). Dann stand man wieder an, um mit den Fahrstühlen wieder hochfahren zu dürfen. Als Highlight hatte sich eine Fledermaus in den Tunneln verirrt und die Menschen, bzw. die Frauen und Kinder, in der Warteschlange kreischten wie wild. Die arme Fledermaus!


Niagara Falls (221 kB)


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„Journey Behind the Falls“ (238 kB)

Dann ging es wieder ganz langsam zurück in die Richtung aus der ich gekommen bin. Ich wollte mir noch den Whirlpool anschauen. Es war ein schweisstreibender Fussmarsch, da es kaum Schatten spendende Bäume gab.

Unterwegs kam ich an einer weiteren „Attraktion“ vorbei. Da durfte man sich für weitere 10$ die wahnsinnig spannenden Stromschnellen anschauen. Ich habe das mal ausgelassen.

Die Aussicht auf den Whirlpool wurde etwas verschandelt, da es jetzt dort ein „AirCar“ gibt, mit dem man über den Fluss fahren kann und natürlich wieder zurück und natürlich auch wieder gegen jede Menge Geld. An der Stelle macht der Niagara Fluss eine 90° Wendung, um in eine andere Richtung weiterzufliessen.


Niagara Falls (201 kB)

Ich bin dann noch etwas den Niagara River Recreation Trail weitergewandert und habe dort auch Wanderwege gesehen, die wahrscheinlich runter zum Fluss bzw. Whirlpool geführt hätten (und die durch Wald gingen und damit im Schatten lagen). Die wäre ich sehr gerne langegelaufen. Leider hatte ich dazu nicht mehr genügend Zeit. Ich musste ja noch den allerletzten Zug Richtung Toronto erwischen.

Der Zug kam auch aus New York und hatte auf der amerikanischen Seite einen mehr als einstündigen planmässigen Aufenthalt, damit die Amis ihre Kontrollen machen können. Diesmal brauchten die Amis aber länger. Der Zug kam schon mit einer viertel Stunde Verspätung an und dann enterten die kanadischen Zoll- und Grenzbeamten den Zug, um ihn nochmal zu kontrollieren. Für die knapp 5 ½ Wagen brauchten auch die mehr als eine Stunde. In der Zwischenzeit standen wir vor dem Zug und kamen nicht rein und die Leute, die in Niagara Falls aussteigen wollten, durften nicht raus. Das empfand ich als eine sehr nervtötende Situation und war in dem Moment wirklich froh, in Europa leben zu dürfen, wo solche Grenzkontrollen der Vergangenheit angehören. So fuhren wir, statt 17:45 Uhr wieder in Richtung Toronto, erst um 19:00 Uhr los.

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